Der Moro-Reflex (unreifer Schreckreflex) wird ausgelöst durch starke und unangenehme Stimulation des Gleichgewichts-, Gehör-, Sehsinns oder der Tiefensensibilität, z.B. durch eine rasche Veränderung der Kopfposition, einen lauten Ton, einen erschreckenden visuellen Reiz, eine unangenehme Berührung oder eine plötzliche Lageveränderung.
Das Reflexmuster stellt eine Angstreaktion dar. Wird der Moro-Reflex aktiviert, ruft das die Verteidigungsmechanismen des Körpers auf den Plan. Das sympathische Nervensystem und die Nebennieren werden stimuliert und die Stresshormone Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet. Durch Adrenalin werden die Sinne hypersensibel – das Kind ist ständig in Alarmbereitschaft, immer an der Schwelle der Kampf- oder Fluchtbereitschaft.
Bei noch aktivem Moro-Reflex können folgende Auffälligkeiten auftreten:
– erschwerter Umgang mit Veränderungen – braucht Routine
– schlechte Anpassungsfähigkeit
– erschwerter Umgang mit Kritik
– schwaches Selbstwertgefühl
– überschießende Reaktionen / Stimmungsschwankungen / emotionale Labilität
– eventuelle Überempfindlichkeiten aller Sinne
– „bekommt rundherum alles mit“ / es wird schnell „alles zuviel“
– mangelnde Konzentration
– mangelndes Durchhaltevermögen
– Neigung zu ständig wiederholenden Verhaltensmustern
– Neigung das Umfeld kontrollieren oder manipulieren zu wollen
– Gefühl der Unsicherheit