Frühkindliche Reflexe sind normale körperliche Reaktionen des Fötus / Babys / Kindes / Erwachsene auf Reize. Sie werden unbewusst auf Hirnstammebene durch einen inneren oder äußeren Reiz (Berührung, Lageveränderung, Geräusche, Lichteinfall) ausgelöst. Es sind unwillkürlich ablaufende körperliche Reaktionen, die den Geburtsvorgang unterstützen und dem Neugeborenen das Überleben unter neuen Bedingungen ermöglichen, wie z. B. der Saugreflex.
Das zu lange Aktiv-sein der frühkindlichen Reflexe, deutet auf eine Unreife innerhalb des Zentralnervensystems hin und kann somit unreife Verhaltensmuster verursachen.
Ebenso verhindert es die optimale Entwicklung der nachfolgenden Halte- und Stellreaktionen, die lebenslang fortdauern.
Wenn sich die frühkindlichen Reflexe zu lange aktiv sind, kann das eine normale Entwicklung
+ der Motorik
+ der Wahrnehmung (Gleichgewicht, taktil, propriozeptiv)
+ die Entwicklung des zentralen Hörens und der Augenmuskelkontrolle
+ der Kopfkontrolle und somit die Aufrichtung im Raum
beeinflussen.
Daraus resultierende Probleme:
+ in der motorischen Entwicklung (Grob- und Feinmotorik)
+ in der Sprache
+ beim Erlernen von Lesen, Schreiben, Rechnen
+ im Verhalten / hinsichtlich sozialer Kompetenzen
+ …
Persistierende frühkindliche Reflexe und ihre möglichen Auswirkungen auf Lernen und Verhalten:
Furcht- Lähmungsreflex
Moro-Reflex
Landau Reflex
Tonischer Labyrinthreflex
Symmetrisch Tonischer Nackenreflex
Asymmetrisch Tonischer Nackenreflex
Spinaler Galant Reflex
Babinski Reflex
Saugreflex
Quelle:
Dr. Harald Blomberg – Bewegungen, die heilen
Sally Goddard Blythe – Greifen und BeGreifen
Bärbel Hölscher – Kraftvoll! Reflexe prägen das Leben
Dorothea Beigl – Flügel und Wurzeln
Sally Goddard Blythe – Neuromotorische Schulreife
Doris Bartl – Rotation Nahrung für das Gehirn
Dorothea Beigl / Dietrich Grönemeyer – Ich wär´ jetzt mal `ne Fledermaus!